In den Herbstferien machten sich 10 junge Menschen aus Zeuthen, Eichwalde, Wildau und Schulzendorf mit zwei Jugendarbeiterinnen vom KJV e.V. und dem Kollegen aus dem Jugendclub Zeuthen auf den Weg zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau in Polen. Hier verbrachten sie dank der finanziellen Unterstützung durch den Landkreis Dahme-Spreewald und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 5 intensive Tage in der deutschen Geschichte. Zur Einführung gab es einen Workshop in der Bildungsstätte von Auschwitz. Hier fand die geschichtliche Einordnung statt und die Teilnehmenden näherten sich langsam dem Aufbau und den Aufgaben des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Am Dienstagnachmittag fand die erste 4-stündige Führung im Stammlager von Auschwitz statt. In den Steinbarracken gab es verschiedene Ausstellungen mit Zeitdokumenten und unendlich vielen persönlichen Gegenstände der Menschen, die in Auschwitz ermordet wurden. Besonders beeindruckend waren die Berge an Haaren, leeren Koffern und Schuhen, die alle für Millionen von persönlichen Schicksalen stehen. Am nächsten Tag stand die zweite 4-stündige Führung in Auschwitz-Birkenau auf dem Programm: mindestens 1,1 Millionen Menschen, 90 % davon Juden, fanden hier zwischen 1940 und 1945 den Tod in den Gaskammern. Anschließend setzten sich die jungen Menschen im Workshop „Menschliche Werte in einer unmenschlichen Welt“ mit einzelnen Biographien von Menschen in Auschwitz auseinander und diskutierten die Werte Liebe, Hoffnung, Glaube und Freiheit anhand der autobiographischen Geschichte „Christus von Auschwitz“ von Zofia Posmysz.
Am letzten Programmtag gab es noch eine Stadtführung im jüdischen Viertel von Krakau, wo u.a. die Fabrik von Oskar Schindler (bekannt aus dem Film „Schindlers Liste“) besucht wurde.
Zum Abschluss fand die Auswertung zum Gesehenen und Erlebten statt und die jungen Menschen lernten über den biographischen Film „Was mit Unku geschah“ auch noch etwas über die zweitgrößte Opfergruppe des NS-Regimes: die Sinti & Roma. Im Abschluss-Workshop wurde klar, wie schwer das alles in seinem gesamten Ausmaß zu begreifen ist, wie hilflos sich die jungen Menschen an diesem Ort fühlten und dass jede*r, auch wenn er persönlich keine Schuld daran trägt, eine große Verantwortung dafür hat, dass so etwas nie wieder passieren kann: „Vielleicht haben wir mit diesem Treffen nicht die Welt verändert, aber ganz bestimmt haben wir uns selbst verändert.“ (Zitat aus der Bildungsstätte Auschwitz).